Das Klausentreiben ist ein überlieferter Brauch im Alpenraum, bei dem am 5. oder auch 6. Dezember junge Männer verkleidet und vermummt mit Ruten auf den Straßen der Stadt oder des Dorfes die Schaulustigen schlagen und dabei viel Lärm veranstalten.

Die Männer verkleiden sich mit Fellen unterschiedlichster Art und tragen zudem einen fellbedeckten Helm, den meist Hörner zieren. Außerdem wird das Gesicht unter schwarzer Farbe und einem Hanfbart versteckt. Zum so genannten "Häß" gehören auch Schellen, die den furchteinflößenden Eindruck durch ihren Lärm noch verstärken. So verkleidet ziehen die Klausen dann in kleinen Gruppen von Haus zu Haus um dort durch ihr wildes Treiben die bösen Geister des Winters und der Dunkelheit zu vertreiben.

Und gestern abend war es dann wieder soweit. Die Kinder waren aufgeregt und nervös, da sie Fracksausen hatten. Gegen 19.30 läuft die ganze Horde geschlossen mit Fackeln durch die Ortschaft. Danach heißt es von der Straße für alle Neugierigen, sonst gibt es die Rute.

Wir hatten beschlossen uns gemütlich mit Nachbars ins Gartenhaus ans Kaminfeuer zu setzen und der Dinge zu harren die dann kommen. Und so bekamen wir um Mitternacht Besuch von ca. 35 Klausen auf ihrem Weg zum Endsammelplatz. Und da die Burschen richtig ausgehungert und sehr durstig waren, verschwanden unsere deftigen Schmankerl und Flüssiges wie von Geisterhand. Die Kinder schliefen (Gott sei Dank!) schon lange. Es war das erste Mal, das die Klausentruppe bei uns Station machte, und es hat uns sehr gefreut.